Wir werden häufig angesprochen, wenn es Probleme mit einem Wespen- oder Hornissennest (genau genommen gehören Hornissen zur Familie der Wespen) am Haus oder im Garten gibt. Leider können wir Ihnen in diesen Fällen nur mit einigen Ratschlägen weiterhelfen, die Sie auch hier auf dieser Seite finden:
Wespen und die Europäische Hornisse erfüllen eine sehr wichtige und nützliche Rolle in unserem Ökosystem und stehen daher unter Naturschutz. Europäische Hornissen stehen sogar unter besonderem Artenschutz.
Lediglich die eingeschleppte und äußerst invasiv auftretende Asiatische Hornisse (siehe weiter unten) wird aktiv bekämpft.
Viele Wespen sind für Menschen ungefährlich und belästigen sie auch nicht, wie z. B. die oben abgebildete Feldwespe (Polistes dominula). Nur zwei der in Deutschland heimischen sozialen Wespenarten, die Gemeine Wespe (Vespula vulgaris) und die Deutsche Wespe haben auch (Vespula germanica) gelten als lästig, da sie auch an süsse Getränke, Kuchen und Grillgut gehen.
Die Beseitigung oder Umsiedlung eines Nestes muss bei der Unteren Naturschutzbehörde, dem Amt für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises beantragt werden. Dort gibt es ein Umwelttelefon↗, das Ihnen gerne weiterhilft.
Sofern der Antrag genehmigt wird, muss die Umsiedelung oder Beseitigung des Nestes durch eine Fachkraft erfolgen. Das unbefugte Entfernen oder Zerstören eines Nestes kann mit empfindlichen Bußgeldern bestraft werden.
Als Imkerinnen und Imker sind wir zwar den Umgang mit stachelbewehrten Insekten gewohnt, dürfen aber - ebenso wie Sie - Nester nicht entfernen oder umsiedeln.
Gegenwärtig haben wir im Verein keine zertifizierte Fachkraft für die Umsiedelung oder Beseitigung von Wespen- oder Hornissennestern.
Verlassene Nester können Sie einfach hängen lassen. Sie werden in der Regel nicht wieder neu von Wespen besiedelt und dienen gelegentlich als Unterschlupf für andere Insekten. Wenn Sie sicher sind, dass sie wirklich leer sind, können Sie sie ohne Sondergenehmigung selbst entfernen.
Weitere Informationen zu Wespen und vieles anderes mehr finden Sie auf der Seite des Naturschutzbundes Berlin: https://berlin.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten/arten/hautfluegler/wespen/
Vespa Velutina (Asiatische Hornisse)
Seit einigen Jahren breitet sich in Deutschland die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse (Bild oben) immer weiter aus. Sie ist etwas kleiner und dunkler als die Europäische Hornisse (Vespa Crabro, Bild unten).
Vespa Crabro (Europäische Hornisse)
Dort, wo sich die Vespa Velutina bereits etabliert hat, tritt sie deutlich häufiger auf als die Vespa Crabro. So baut die Vespa Velutina ca. 10 Nester/km2 mit einer Volksstärke von 1.000 bis 2.500 Hornissen/Nest während die Vespa Crabro nur ca. 1 Nest/km2 mit ca. 400 - 700 Hornissen/Nest errichtet.
Darüber hinaus ist sie eine geschickte Jägerin und gefährdet heimische Insekten und auch unsere Bienenvölker. Ein Nest der Vespa Velutina in der Nähe eines Bienenstandes kann zum Totalverlust der Bienenvölker führen.
Für Menschen ist der Stich der Vespa velutina nach bisherigen Erkenntnissen ähnlich gefährlich wie der Stich unserer Wespen und der Europäische Hornisse. Bei der Verteidigung ihrer Nester sind sie allerdings aggressiver als ihre europäischen Verwandten. Von einem Nest sollte daher mindestens 10 Meter Abstand gehalten werden.
Primärnest der Vespa Velutina
Im Frühjahr errichtet die Königin ein kleineres Primärnest in Fußballgröße meist in geschützten Bereichen (Büsche, Gartenhaus, Schuppen etc.) in Bodennähe. Dieses ist unten geschlossen und hat das Flugloch seitlich. Die Europäische Hornisse dagegen hat das Flugloch unten.
Sekundärnest der Vespa Velutina
Im Sommer zieht das Volk in sog. Sekundärnester um, die ca. 70 - 80 cm Durchmesser und bis zu 1 m Höhe haben können und sich meist in großer Höhe in Baumkronen befinden.
Bildveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Thomas Beissel (www.velutina.de↗).
Im Jahr 2024 wurden in den Ortsbereichen von Neunkirchen und Seelscheid die ersten beiden Nester der Asiatischen Hornisse entdeckt und entfernt. Wir müssen davon ausgehen, dass in dem im September in Seelscheid gefundenen Nest bereits Jungköniginnen geschlüpft und ausgeflogen sind. Auch in umliegenden Ortschaften wurden Nester entdeckt. Darüber hinaus werden sich sehr wahrscheinlich im Umfeld weitere, bislang unentdeckte Nester befinden. Damit wird die Vespa Velutina dauerhaft bei uns bleiben und sich weiter verbreiten.
Um unsere heimische Insktenwelt und unseree Bienenvölker zu schützen, muss versucht werden, den Bestand der Vespa Velutina zu überwachen, gering zu halten und die Verbreitung einzudämmen. Hierbei hat sich die "Dochtglasmethode" bewährt. Mit Hilfe des Lockstoffes im Dochtglas läßt sich mit etwas Glück überprüfen, ob die Vespa Velutina in der näheren Umgebung ein Nest hat. Durch Beobachtung der Abflugrichtung und Messung der Abwesenheitszeiten der Vespa Velutina vom Dochtglas läßt sich zudem feststellen, in welcher Richtung und Entfernung sich das Nest befindet.
Weitere Informationen zur Dochtglasmethode können Sie hier als PDF herunterladen.
Die Vespa Velitina steht auf der EU-Liste der gebietsfremden invasiven Arten und wird derzeit noch durch die Behörden bekämpft. Bitte bekämpfen Sie die Nester nicht selber. Dies ist nicht erlaubt und darüber hinaus bei sachfremdem Vorgehen gefährlich. Sichtungen der asiatischen Hornisse sollen per Mail mit Foto an die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Sieg-Kreises↗ gemeldet werden, damit sie von den Behörden bekämpft werden kann.
Weitere Bilder und Informationen zu den beiden Hornissenarten finden Sie auf der Seite des NABU↗ (Naturschutzbund Deutschland) oder - mit Meldemöglichkeit - auf der Seite www.velutina.de↗ .
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